Als Zentrumsspital ist das Stadtspital Zürich eine der wichtigsten Adressen des Zürcher Gesundheitssystems. 45’500 Menschen in der Schweiz erkranken jährlich an Krebs (Krebsliga Schweiz, 2023). Im Krebszentrum Stadtspital Zürich Triemli werden jährlich 3300 Patient:innen mit der Diagnose Krebs behandelt, wobei 93% der Patient:innen ambulant versorgt werden.
Eine Herausforderung für ein ganzes System
Eine Krebsbehandlung ist komplex, sehr individuell, zeit- und kostenintensiv. Zusätzlich stellt die Behandlung ein belastendes und herausforderndes Ereignis für Patient:innen und deren Angehörige dar. Die zunehmende Komplexität von Krebsbehandlungen, die unterschiedlichsten Schnittstellen und involvierten Parteien sowie die Flut von Informationen führen dazu, dass für die Begleitung und Integration von Betroffenen auf emotionaler, kommunikativer sowie auf administrativer Ebene nicht genügend Ressourcen vorhanden sind.
Die Rolle «Cancer Coach»
Um dieser Problemstellung entgegenzuwirken, begleiten wir das Stadtspital Triemli eng bei der Entwicklung und Implementierung der neuen Rolle «Cancer Coach» in der Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie. Die Rolle «Cancer Coach» wird Patient:innen und ihre Angehörigen als Begleitperson individuell durch den Behandlungspfad navigieren. Der Fokus liegt darauf, früh ein integriertes und auf die individuelle Situation abgestimmtes Versorgungsnetzwerk aufzubauen. Die Betreuung der Betroffenen wird proaktiver und individueller gestaltet, damit Herausforderungen und Probleme frühzeitig erkannt, die Zufriedenheit, Selbstwirksamkeit und die eigene Gesundheitskompetenz gesteigert sowie die Behandlungsqualität verbessert werden können.
Ausgangslage
Um evidenzbasierte Aussagen über die aktuelle Situation im ambulanten Bereich der Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie am Stadtspital Zürich Triemli zu erhalten, wurden in unterschiedlichen Messungen folgende Daten zur aktuellen Situation erfasst:
Es wurden die Bedürfnisse und Herausforderungen des Fachpersonals und die der Patient:innen sowie der Angehörigen untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass das Fachpersonal durch Tätigkeiten, welche nicht der jeweiligen Kernkompetenz entsprechen, stark belastet ist und aufgrund der bereits hohen Arbeitsbelastung wichtige Patientenzeit verloren geht. Zusätzlich ist die wichtige emotionale Betreuung der Patient:innen und Angehörigen während einer Krebsbehandlung nicht genügend strukturiert und kommt häufig zu kurz.
Als zentrale Herausforderungen während einer Krebsbehandlung wurden folgende Punkte identifiziert:
Diese Herausforderungen sollen mit der Rolle «Cancer Coach», welche als Dreh- und Angelpunkt über die gesamte Behandlungsdauer hinweg agiert, gelöst werden.
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Für detaillierte Informationen kann der Bericht hier per E-Mail beantragt werden.