Wir dürfen Tatiana und Fabienne im Rahmen des Innovation Booster «Co-Designing Human Services» dabei unterstützen, ihr breites Wissen und ihre wegweisenden Ideen zu strukturieren sowie in Handlungen und in das vorhandene Angebot zu übersetzen. Gemeinsam haben wir auf der Grundlage von Betroffenen-Interviews und Personas zwei umfassende Journeys entwickelt. Die Betroffenen-Journeys helfen dabei, den Fokus für die individuellen Situationen zu wahren und über kritische Momente gezielt zu sprechen.
Co-Creation Fokusgruppe
Die gemeinsam identifizierten Herausforderungen und Bedürfnisse der Betroffenen sowie Fachpersonen wurden in einer interprofessionell zusammengesetzten Fokusgruppe getestet und weiterentwickelt. Durch die breite Zusammensetzung der Fachpersonen aus den Bereichen Entlastung im Alter (SRK), Fachberatung Demenz (Alzheimer Bern), Fachstelle Alter (Stadt Brügg, Stadt Biel), Psychiatrie-Pflege (Spitex Aare Bielersee), Angehörigen Spitex, Physiotherapie und Heimleitung (Villa Verena) und aus dem Bereich Kommunikation (Residenz au Lac) konnten essentielle Perspektiven für das Angebot der mobile Sozialberatung abgeholt und aktiv miteinbezogen werden.
Angebot mobile Sozialberatung
Mit dem Angebot der mobilen Sozialberatung soll auf die mangelhafte und oft generische Unterstützung und Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen, Beeinträchtigungen und psychosozialen Belastungen in jedem Alter und deren Angehörigen reagiert werden.
Chronische Erkrankungen oder Beeinträchtigungen sind individuell und tangieren verschiedene Lebensbereiche, wie die Arbeit, die Familie, Freund:innen sowie das Wohnumfeld. Soziale und gesundheitliche Faktoren beeinflussen sich dabei gegenseitig und haben Auswirkungen auf den Gesundheitsverlauf. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene und Angehörige bei diesen Themen entsprechende Unterstützung erhalten.
Aus heutiger Sicht liegt eine Fragmentierung der Angebote im Sozial- und Gesundheitswesen vor und es wird intensiv versucht, die Versorgung innerhalb und zwischen den einzelnen Akteur:innen im Gesundheitswesen besser zu koordinieren. Es mangelt an einer sektorenübergreifenden Beratung und Koordination von Leistungen sowie an einer koordinierten interprofessionellen Zusammenarbeit.
«Das Gesundheitswesen braucht nicht nur Sozialarbeiter:innen, welche als Koordinator:innen tätig sind, sondern Berater:innen und Begleiter:innen, welche individuell im Lebensfeld der Klient:innen unterwegs sind.»
Tatiana Hostettler und Fabienne Grütter, Gründerinnen Mobile Sozialberatung im Gesundheitswesen